Der Staatspreis Patent rückt besonders innovative Leistungen ins Scheinwerferlicht. Er ist die höchste staatliche Auszeichnung für Erfindungen und Marken und wird im Juni 2025 zum fünften Mal vergeben.
Der Staatspreis Patent wird vom Klimaschutzministerium gemeinsam mit dem Österreichischen Patentamt verliehen.
„Die großen Herausforderungen unserer Zeit erfordern innovative und nachhaltige Lösungen. Mit dem Staatspreis zeichnen wir zukunftsweisende Ideen aus, die einen Beitrag für eine starke Gesellschaft, krisenfeste Wirtschaft und gleichzeitig intakte Umwelt leisten. Es freut mich ganz besonders, dass mit dem Spezialpreis Matilda diesmal auch Unternehmen ausgezeichnet werden, die einen besonderen Fokus auf Gleichstellung legen.“
Sasa Janosevic von der Firma JanoTech Maschinenbau schaffte es mit der Erfindung „AquaSaal" ins Finale. „AquaSaal" ist ein urbanes Kühlungssystem, wodurch die Temperatur im dichtbebauten Gebiet in der heißen Jahreszeit energieeffizient und ressourcenschonend um bis zu 10 Grad Celsius gesenkt werden kann.
Die Technische Universität Wien ist ebenfalls im Finale: Eine neuartige Messanordnung erleichtert die komplexe Analyse von modernen Plastikprodukten und ermöglicht so eine effiziente Verarbeitung und nachhaltiges Recycling.
Das traditionsreiche Unternehmen Wienerberger AG ist mit der Erfindung TOREtech ganz vorne dabei. TOREtech-Brenner kommen in Tunnelöfen der Ziegelindustrie zum Einsatz und sparen bis zu 30 Prozent Energie.
Die Wortmarke „be.see" steht für das Gesehenwerden und die Superkräfte in Teams als Teil der Arbeit der Unternehmensberaterin Jeanette Rauhs.
Die Marke Neworn wird für eine Plattform verwendet, die den nachhaltigen Kauf und Verkauf von gebrauchter und unverkaufter Kinderkleidung erleichtert. Der Wortlaut ist eine Kombination aus „newborn" (Neugeborenes) und „worn" (getragen).
Die Universität für Bodenkultur wurde in der Kategorie Matilda nominiert. Die Jury honorierte die langjährigen erfolgreichen Bemühungen und eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Frauenförderung und Geschlechtergleichstellung.
Das österreichische Großunternehmen Lenzing AG hat es durch die vergleichsweise hohe Quote an in Patenten genannten Erfinderinnen und viele innovative Ansätze, wie beispielsweise spezielle Unterstützung für Quereinsteigerinnen und den Fokus auf Fachkräfte in einer Zeit des Fachkräftemangels unter die Nominierten geschafft.
Ebenfalls zum Kreis der Nominierten zählt die Technische Universität Wien, die durch ein umfassendes Programm, eine differenzierte Herangehensweise sowie eine starke Verankerung des Themas Frauenförderung überzeugte.
In der Kategorie "Patent" liegt der Fokus auf der erfinderischen Tätigkeit. Darunter wird die technisch neuartige Lösung einer Aufgabe verstanden. Beurteilt werden die eingereichten Patente nach folgenden Kriterien: Originalität der Erfindung, Technologische Komplexität, Wirtschaftliche Erfolgschancen, Bedeutung für die Gesellschaft.
In der Kategorie "Marke" steht die Gestaltung im Mittelpunkt der Bewertung. Beurteilt werden die eingereichten Marken nach folgenden Kriterien: Kreativität, Einzigartigkeit, Verwendung, Markenbotschaft.
In der Spezialkategorie "Matilda" wird ein Unternehmen ausgezeichnet, das besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen im Innovationsbereich legt und hier strukturelle Veränderungen schafft. Beurteilt werden die Einreichungen u.a. nach folgenden Kriterien: Gezielte Förderung von Frauen, fortschrittliche Unternehmensphilosophie, Abbau von Rollenstereotypen, Frauenanteil in Führungspositionen und in wissenschaftlichen/technischen Bereichen.
Entwicklung erfolgt heute und in Zukunft in einer neuen, offenen, vernetzten Dimension. Open-Innovation ist Schlagwort und Herausforderung zugleich. Die Trophäe für den Staatspreis Patent stellt diese Vernetzung dar – von Erfinder:innen, Forscher:innen, Ideen, Ergebnissen und Perspektiven.