Der Staatspreis Patent ehrt Menschen, die Neues und Außergewöhnliches schaffen: Die höchste staatliche Auszeichnung für Erfindungen und Marken rückt besonders innovative Leistungen ins Scheinwerferlicht. Sie wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur gemeinsam mit dem Österreichischen Patentamt verliehen. Im Jahr 2025 bereits zum fünften Mal – mit der Spezialkategorie Matilda für die Förderung von Frauen im Innovationsbereich.
Die feierliche Verleihung des Staatspreises Patent fand am 2. Oktober 2025 in den Sofiensälen statt. Hier finden Sie eine Übersicht der Preisträger:innen und Nominierten.
In der Kategorie Patent ging die Auszeichnung an die Wienerberger AG, die Kategorie Marke konnte das junge Unternehmen Neworn GmbH für sich entscheiden. Den Spezialpreis Matilda für die Förderung von Frauen im Innovationsbereich erhielt die Universität für Bodenkultur Wien.
„Hinter jeder Innovation stehen Menschen mit Mut, Kreativität und Weitblick. Sie arbeiten daran, das Leben für uns alle besser zu machen und sind mit ihren Ideen ein wichtiger Motor für unsere Wirtschaft. Gerade in herausfordernden Zeiten zeigen sie, was möglich ist, wenn Menschen mit Leidenschaft, Kreativität und dem festen Willen zur Verbesserung an Lösungen arbeiten. Dafür gilt ihnen unsere höchste Anerkennung. Der Staatspreis Patent zeichnet genau diese Menschen aus.“
Kommerzialrat Peter Hanke
Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur
Der Staatspreis für das beste Patent ging an das traditionsreiche Unternehmen Wienerberger AG, einen der weltweit führenden Produzenten von Ziegeln. Das Brennen von Ziegeln ist ein sehr energieintensiver Prozess. Mit TOREtech, einer energiesparenden Beheizung der Tunnelöfen in der Ziegelindustrie, lassen sich bis zu 30 Prozent Energie einsparen.
Den Preis für die beste Marke erhielt das junge Unternehmen Neworn, das eine Online-Plattform für Second-Hand-Kinderbekleidung betreibt. Der Wortlaut ist eine Kombination aus den Begriffen „newborn“ (Neugeborenes) und „worn“ (getragen) und kommuniziert die zentrale Markenbotschaft – Nachhaltigkeit bei Kindermode – mit Effizienz und Eleganz.
Die Spezialkategorie „Matilda“ ehrt Unternehmen, die strukturelle Veränderungen zur Förderung von Frauen im Innovationsbereich schaffen. Den Preis erhielt die Universität für Bodenkultur Wien, die in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle in Österreichs Hochschullandschaft einnimmt und unter anderem mit ihrer Diversitätsstrategie überzeugte.
In der Kategorie Patent liegt der Fokus auf der erfinderischen Tätigkeit: Darunter wird die technisch neuartige Lösung einer Aufgabe verstanden. Die Patente werden nach folgenden Kriterien beurteilt: Originalität der Erfindung, technologische Komplexität, wirtschaftliche Erfolgschancen, Bedeutung für die Gesellschaft.
In der Kategorie Marke stehen die Gestaltung und Aussagekraft im Mittelpunkt der Jury-Bewertung. Eingereicht werden können sowohl Wort- als auch Bildmarken. Beurteilt werden die Marken nach folgenden Kriterien: Kreativität, Einzigartigkeit, Verwendung, Markenbotschaft.
Die Spezialkategorie Matilda ehrt ein Unternehmen, das besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen im Innovationsbereich legt. Beurteilt wird u. a. nach folgenden Kriterien: gezielte Förderung von Frauen, fortschrittliche Unternehmensphilosophie, Abbau von Rollenstereotypen, Frauenanteil in Führungspositionen und in wissenschaftlichen/technischen Bereichen.
Sasa Janosevic von der Firma JanoTech Maschinenbau schaffte es mit der Erfindung „CULA modular solutions“ ins Finale. Dabei handelt es sich um ein urbanes Kühlungssystem, mit dem die Temperatur im dicht bebauten Gebiet in der heißen Jahreszeit energieeffizient und ressourcenschonend um bis zu 10 Grad gesenkt werden kann.
Die Technische Universität Wien schaffte es ebenfalls ins Finale: Eine neuartige Messanordnung erleichtert die komplexe Analyse von modernen Plastikprodukten und ermöglicht so eine effiziente Verarbeitung und nachhaltiges Recycling. Außerdem kann die Erfindung in der forensischen Spurenanalyse eingesetzt werden.
„BE.SEE.“ ist ein Prozess im Bereich der Unternehmensberatung und Führungskräfteentwicklung, der die Superkräfte der Menschen sichtbar macht und so Teams und ganze Organisationen empowert. Jeanette Rauhs bringt mit ihrer kreativen Wortmarke frischen Wind in den Bereich Unternehmensberatung – und kam damit ins Finale der Kategorie Marke.
ROOKIE ROBOT
Rookie Robot ist ein Cartoon für Kinder im Vorschulalter. Sowohl Design als auch Name der Marke basieren auf Kinderzeichnungen, die zur Animationsserie weiterentwickelt wurden. Die Serie begeistert mittlerweile Kinder rund um die Welt – und der stimmige Markenauftritt erhielt eine Nominierung für den Staatspreis Patent.
Eine hohe Quote an in Patenten genannten Erfinderinnen, viele innovative Ansätze wie beispielsweise spezielle Unterstützung für Quereinsteigerinnen und ein klarer Fokus auf Fachkräfte in einer Zeit des Fachkräftemangels: Damit hat es das oberösterreichische Großunternehmen Lenzing AG unter die Nominierten geschafft.
Ebenfalls zum Kreis der Nominierten zählt die Technische Universität Wien. Sie überzeugte durch ein umfassendes Programm zur Förderung von Diversität, eine differenzierte Herangehensweise sowie eine starke Verankerung des Themas Frauenförderung auf allen Ebenen.