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200 Jahre Fahrrad

Eine kurze Geschichte vom Einspurfahrzeug zum Pedelec.

„There are nine Million bicycles in Bejing“, heißt es in einem Song von Katie Melua. Tatsächlich gibt es aber wohl mehr als 13 Millionen Fahrräder in Chinas Hauptstadt und viele davon sind bereits elektrisch. In China, ebenso wie in Europa, ist das Fahrrad Teil der Kultur, der Stadtbilder und prägt das Leben der Menschen. Die Geschichte dieser gesellschaftsverändernden Erfindung beginnt 1817 in Mannheim.

 

1817: Der Urknall der Fahrradgeschichte

Am 12. Juni 1817 fuhr Karl Drais das erste Mal auf sei­ner Lauf­ma­schine durch Mann­heim. Rund 14 Kilometer legte er an diesem Tag auf seiner zum Patent angemeldeten Erfindung zurück. Das Rad selbst war nicht neu, blickte man doch auf 5.000 Jahre Erfahrung, ein Vielzahl von Nutzungsszenarien und zahlreiche Entwicklungsstufen zurück. Neu war, dass Drais die zwei Räder hintereinander anordnete und damit das Einspurfahrzeug erfand.

 

1860er: Tretkurbel und Kette

In den 1860ern experimentierten verschiedene Erfinder an der Kombination von Drais‘ Einspurfahrzeug und einem Pedalantrieb. Die Laufräder wurden mit einer Tretkurbeln an den Vorderrädern aufgerüstet. Angesichts der starken Antriebseinflüsse auf die Lenkung war dieser Antrieb fahrtechnisch allerdings problematisch.

Der Kettenantrieb löste dieses Problem und sorgte für eine Entkopplung von Lenkung und Pedalantrieb. 1869 soll die deutsche Firma Meyer & Companie das erste kettengetriebene Fahrrad nach den Entwürfen des Franzosen André Guilmet gebaut haben.

Ein Problem des Kettenantriebs war seine direkte Übersetzung. Ging es mal bergab und damit etwas schneller, konnte man nicht mehr treten, sondern musste die Beine seitlich weg strecken. Abhilfe leistet der 1889 vom Amerikaner A. P. Morrow patentierte Freilauf. 1898 wurde der Freilauf durch eine Rücktrittbremse ergänzt.

 

1888: Patent auf luftgefüllte Reifen

Die Erfindung des luftgefüllten Reifens wird dem britischen Tierarzt John Boyd Dunlop zugeschrieben. Er hat diese auch 1888 zum Patent angemeldet. Der schottische Erfinder Robert William Thomson ließ sich dasselbe Prinzip allerdings bereits 1845 patentieren.

Nahezu zeitgleich kamen in den 1880ern erste Fahrradbeleuchtungen auf. Die Öllampen wurden speziell für den Einsatz am Fahrrad entwickelt.

 

1895: Gangschaltung

Am Anfang war die Nabenschaltung. Das gekapselte Planetengetriebe mit zwei Gängen wurde vom Amerikaner Thomas Johnson erfunden. Sieben Jahre später folgte die Dreigangschaltung, entwickelt vom Engländer William Reilly.

 

1920: Dynamo wird zum Standard

Obwohl das Dynamo-Prinzip schon einige Jahrzehnte zuvor erfunden war, wurde es erst in den 1920er-Jahren auf Fahrrädern eingesetzt. Fast hundert Jahre später löste das LED Licht erst den Dynamo ab.

 

1982: Pedelec Patent

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden in den USA und Deutschland E-Fahrräder patentiert. Ein Meilenstein auf dem Weg zum modernen E-Bike war 1982 die Patentanmeldung des Pedelec durch Egon Gelhard, das die Motorunterstützung abhängig von der Tretleistung machte.

 

Heute: Elek­tri­fi­zie­rung und Digi­ta­li­sie­rung

Die Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrrads sind die Zweirad-Trends unserer Zeit. Sie verhelfen dem Fahrrad zu neuen Höhenflügen und kurbeln es als Wirtschaftsfaktor an. Insgesamt
werden heute durch den Radverkehr in Österreich direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte in der Höhe von in der Höhe von 882,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Arbeitsplatzeffekt der Fahrradwirtschaft entspricht 18.328 Vollzeit-Äquivalenten.  

12.06.2017
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