Zum Weltspieltag beleuchten wir die Geschichte von Monopoly. Denn kaum jemand weiß: Das berühmte Spiel wurde von einer Feministin und Sozialreformerin erfunden - mit einem Ziel, das viele überraschen wird.
Über ein Jahr lang tüftelt die Amerikanerin Lizzie J. Magie an dem neuen Brettspiel, für das sie 1904 schließlich ein Patent anmeldet: „The Landlord’s Game“, („Das Vermieterspiel“) soll spielerisch die Logik des Großgrundbesitzes erklären – und aufzeigen, welche verheerenden Folgen das Horten von Immobilien für den Rest der Bevölkerung hat.
Und in gewisser Weise ist Magie das auch gelungen. Denn wer hat noch nicht erlebt, wie selbst sanftmütige Menschen plötzlich zu skrupellosen Immobilientycoons mutieren, sobald sie am Spielbrett sitzen und die Chance haben, die teuerste Straße der Stadt zu kaufen? Denn das Spiel, das Magie entwickelte und inzwischen in unzähligen Versionen erhältlich ist, kennen wir heute unter einem anderen Namen: Monopoly.
Der große Durchbruch kommt allerdings erst über 30 Jahre nach Magies Patent-Anmeldung, und zwar durch Charles Darrow aus Philadelphia. Er ist so begeistert von dem Spiel, dass er seine eigene Version erfindet, sie Monopoly nennt und an den Spielehersteller Parker Brothers verkauft. 1935 meldet Parker ein Patent dafür an – das Monopoly, das wir heute kennen und lieben (oder hassen), ist geboren.
Magie bleibt als eigentliche Erfinderin des Spieles lange unbekannt. Parker Brothers kauft ihr Patent um 500 Dollar, nennt aber weiterhin Darrow als alleinigen Erfinder.
Erst bei einem Rechtsstreit im Jahr 1976 wird bekannt, dass Lizzie J. Magie die wahre Mutter von Monopoly ist. Und spät, aber doch, bekommt sie die Anerkennung, eines der beliebtesten Brettspiele der Welt geschaffen zu haben. Auch wenn sie wohl schockiert darüber wäre, wie viele Kinder heute Spaß dabei haben, ihre Familienmitglieder ins Armenhaus zu treiben …
Ja! Allerdings ist nur die konstruktive Gestaltung von Spielen patentierbar – also etwa das Spielbrett, die Figuren oder das Zubehör. Die konstruktiven Teile müssen außerdem neu und erfinderisch (also nicht naheliegend) sein, um patentiert werden zu können. Aber: Bloße Spielregeln sind nicht patentierfähig – genauso wie andere „Pläne, Regeln und Verfahren für gedankliche Tätigkeiten, für Spiele oder für geschäftliche Tätigkeiten“, wie es in § 1 des Patentgesetzes heißt.