Österreichs Forschungslandschaft kann sich sehen lassen: Seit dem Jahr 2000 haben heimische Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen insgesamt 5.644 Patente und Gebrauchsmuster angemeldet. Dahinter stehen über 1.800 neue Erfindungen. Das zeigt die erste systematische Analyse des Österreichischen Patentamts zum Patentierungs- und Verwertungsverhalten von heimischen Forschungsstätten.
Universitäten sind die größten Innovationstreiber unter den Forschungseinrichtungen: 74 Prozent aller Anmeldungen im Untersuchungszeitraum stammen von ihnen. Die TU Wien führt mit 1.132 Anmeldungen deutlich vor der TU Graz (544) und der MedUni Wien. Bei den außeruniversitären Einrichtungen dominiert das AIT mit 763 Anmeldungen.
Besonders stark ist Österreich in vier Technologiefeldern: Biotechnologie, Messtechnik, Pharmazeutika und Medizintechnologie – diese vier Felder machen fast die Hälfte aller Patentanmeldungen aus.
Bemerkenswert: 40 Prozent aller Erstanmeldungen erfolgen beim Österreichischen Patentamt, noch vor dem Europäischen Patentamt (33 Prozent). Das unterstreicht auch in Zeiten der Internationalisierung die Bedeutung des nationalen Amts – und als Ausgangspunkt für internationale Schutzrechtsstrategien.
84 Prozent der Einrichtungen verfügen mittlerweile über eine Strategie zur Verwertung von geistigem Eigentum. Dennoch gibt es Hürden: Der Konflikt zwischen wissenschaftlicher Publikation und Patentschutz, begrenzte Ressourcen und Unsicherheiten bei der wirtschaftlichen Bewertung von Erfindungen werden als zentrale Hemmnisse genannt.
Das Patentamt reagiert und optimiert weiter seine Serviceleistungen für Unis, FHs und Forschungseinrichtungen – von der IP Academy über Pre-Check-Recherchen bis zum IP-Buddy-Programm für Studierende. „Erfolgreicher Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft nützt der gesamten Gesellschaft", betont Patentamts-Präsident Stefan Harasek.
Weitere Informationen:
Studie des Österreichischen Patentamts: Geistiges Eigentum in österreichischen Forschungsinstitutionen – eine quantitative und qualitative Analyse
Services des Österreichischen Patentamts